Im Rahmen des Programms «Tunnelsicherheit Berner Oberland» werden fünf Tunnels der A8 und der Simmenfluhtunnel der A6 mit Rettungsstollen ausgerüstet. Der erste Stollen ist nun fertig gebaut und kann benutzt werden. Es handelt sich um den Fluchtstollen im Senggtunnel der A8 zwischen Interlaken und Iseltwald. Nach diversen Tests im Rahmen der Nachtsperrungen dieser Woche steht der Stollen nun für den Notfall zur Verfügung.
Der Eingang in den Fluchtstollen befindet sich in der Tunnelmitte. Der Stollen führt rechtwinklig von der Röhre weg. Er ist knapp 50 Meter lang und mündet in einen 9 Meter hohen Aufstiegsschacht. Dessen Ausgang befindet sich an der Gemeindestrasse «Am Urfer», vis-à-vis der Abegglen Werft in Iseltwald.
Der Fluchtstollen dient primär der Selbstrettung bei einem Brandfall im Tunnel. Sobald die Menschen aus der Tunnelröhre in den Fluchtstollen gelangt sind, sind sie bereits vor Rauchgasen geschützt. Sie können sich gefahrlos ins Freie begeben. Bisher hätten die Menschen im Senggtunnel nur über die Portale flüchten können. Die Fluchtdistanzen über die Portale waren aber gemäss den heutigen Normen zu lang.
Der Bau des Fluchtstollens beim Senggtunnel kostete gut 5 Millionen Franken. Die Arbeiten hatten im März 2014 begonnen, die Bauzeit betrug somit knapp zwei Jahre.
Weitere Infos: www.tunnelsicherheit-a8.ch